Veranstaltungen und Berichte aus der Region

AWO Fuldatal: Lichtbilderschau Kassel – von der Erinnerung zur Gegenwart

Am 23. November 2022 kamen 20 Personen im Vereinsraum des Ihringshäuser Rathauses zusammen, um zunächst einmal Kaffee und Kuchen an dekorativ gedeckter Tafel einzunehmen. Für diejenigen, die nicht so großen Appetit auf Kuchen verspürten (obwohl die beiden Kuchen auch sehr lecker schmeckten), gab es Kanapees, die von Frau Ringeler-Leipholz zusammen mit den Helferinnen, Frau Wambach, Frau Zmaral und Frau Mathias, zubereitet worden waren.

AWO Fuldatal: Frau Frau-Ringeler-Leipholz-erläutert ihre-Kanapees

AWO Fuldatal: Frau Frau-Ringeler-Leipholz-führt-in-ihre-Kanapees-ein

Die abwechslungsreich und reichhaltig gestalteten Kanapees waren schon allein so eine Augenweide, dass man sich kaum traute, sie zu verspeisen. Vielen Dank an die Kuchenbäckerin, Frau Groß, und die 4 Damen, die sich mit der Zubereitung der Kanapees beschäftigt haben.
Nach dieser gemütlichen Essens-, Trinkens-, Schnuddelphase folgte der eigentliche Grund unserer Zusammenkunft: die Lichtbilderschau „Kassel einst und jetzt“. Die Show spannte den Bogen von den Ende 1940er Jahren bis in die heutige Zeit und dokumentierte Veränderungen.
Zur Einstimmung stand der Fotograf auf dem Oktogon und ließ die Zuschauer auf Kassel hinunter blicken.
AWO Fuldatal: Lichtbilderschau über Kassel

AWO Fuldatal: Lichtbilderschau über Kassel


Im Detail präsentierten sich der O-Bus, den es im Bereich Harleshausen/Kirchditmold/Wilhelmshöhe von 1944 bis 1962 gab; die Straßenbahnen zeigten sich in den Farben gelb, später rot, ehe sie blau wurden; das Hotel Hessenland; die Königstraße, auf der die Autos damals fahren durften; der Königsplatz, der rundum von Autos beparkt werden durfte; später schmückten mehrere kleine runde Springbrunnen, nett anzusehen, den Königsplatz – im Vergleich dazu zeigte das nächste Foto die Neuauflage des Königsplatzes mit den umstrittenen Wasserspeiern, die auch unter den Zuschauern für empörtes Raunen sorgten; geschwungene Laternen beleuchteten damals die Königstraße; Wiedererkennungswert hatten das Stadtbad Mitte, das Kaskade-Kino, Neckermann, Bilka, Cinema-Kino gegenüber dem Rathaus, Demonstrationen 1968 auf der Rathaustreppe und der Königstraße; olympischer Fackellauf 1972, der durch Kassel führte und vor dem Rathaus Station machte; die Documenta 1955 und 1968 mit Christos verpackter Luft vor der damals noch kriegsbeschädigten Orangerie; die Bundesgartenschau 1981 stellte sich dar mit herrlicher Blumenpracht und einer beleuchteten Fontäne; nicht zu übersehen die Spitzhacke, die angeblich unser Herkules aus seiner Höhe hinuntergeschleudert hat bis zum Hiroshima-Ufer an der Fulda nahe Drahtbrücke; erwähnenswert die Laserstrahlen von der Orangerie in mehrere Richtungen; was natürlich nicht fehlte, waren Bilder in allen Facetten vom Zissel, vorweg natürlich der Zisselhäring; beachtenswertes Ereignis war 1989 die Grenzöffnung, die viele fremde Autos, sprich Trabis, auf die Kasseler Straßen brachte, dazu Menschenmassen auf der Königsstraße, Berge von Bananen bzw. leeren Bananenkisten; beim Bau der Tiefgarage Friedrichsplatz wurde historisches Mauerwerk freigelegt; ebenfalls eine Großbaustelle um 2000/2001 war der Bau des City-Point; die berühmte Treppenstraße (gebaut zwischen 1953 und 1955), die eine Höhe von 15 m überbrückt, – sie wird heute vom Obelisken, einem Documenta-Überbleibsel, unterbrochen; das bunte Herbstkleid am Weinberg erkennt wohl eher ein Fotograf, der gegenüber auf dem Gehweg, der Beamtenlaufbahn, steht, als ein Autofahrer, der nur vorbeirauscht; vor dem Landesmuseum entdeckte der Fotograf ein großes Kasseler Wappen, bestehend aus unzähligen blauen und weißen Blumen; zu Kassels 1100-Jahr-Feier in 2013 hielt der Fotograf einen bunten Umzug durch die Innenstadt fest.
In dieser Lichtbilderschau wurden aber auch die negativen Seiten nicht vergessen: Hochwasser im Bereich Hafenbrücke und Platz der Deutschen Einheit sowie die rot-weißen Lollis, die von der Bevölkerung mit Unmut aufgenommen worden waren.
Mit Bildern vom Schloss Wilhelmshöhe als Ruine noch in 1955, Schlittschuhlaufen auf dem Lac, Oldtimerrennen im Bergpark und Bergparkfesten mit farbenprächtiger Beleuchtung spannte der Fotograf den Bogen zum Ausgangspunkt dieser Schau, dem Herkules.
Wir applaudierten in Abwesenheit des erkrankten Rolf Becker, der mühsam Ideen, Fotos und musikalische Untermalung zusammengetragen hat, und beendeten gaaanz allmählich den Nachmittag.

Schreibe einen Kommentar