Besuch im „Museum Währungsreform 1948“ in Fuldatal-Rothwesten am 11.4.2019 – AWO Fuldatal
Im Vortragsraum des Hauses Posen in der ehemaligen Kaserne in Rothwesten begrüßte die Vorsitzende der AWO Fuldatal, Frau Groß, die Gruppe, und anschließend stellte sich Frau Rüter als Vorstandsmitglied des Museumsvereins vor.
Frau Rüter begann ihren Vortrag mit der Erwähnung der Reichsmark, auch Hitlermoney genannt. Diese Währung sollte nach dem Kriege aufgelöst werden, daneben gab es als weitere Währung die Militärmark und als dritte Währung die Zigarettenwährung für den Schwarzmarkt.
Es wurde eine „Sonderstelle Geld und Kredit“ im Oktober 1947 in Homburg eingerichtet; der erste Leiter dieses Homburger Plans war Ludwig Erhard. Dort wurde schon vom „Konklave“ gesprochen, das bedeutete, dass die Gruppe von der Außenwelt total abgeschirmt tagen musste, bis ein Ergebnis feststand.
Der Marshallplan des US-Außenministers Marshall sollte bewirken, dass mit amerikanischer Hilfe der Aufbau Deutschlands mit einer neuen Währung ablaufen sollte.
10 Experten wurden nach Rothwesten in die Abgelegenheit gefahren. Sie alle wurden nun in der Kaserne gleich einer Internierung, streng eingezäunt, untergebracht. Zentraler Leiter war der amerikanische Ökonom Edward A. Tenenbaum, der 1945 schon nach Deutschland gekommen war; er hatte den Vorzug, mehrere Sprachen zu sprechen.
Nach 7 Wochen war das Konklave beendet.
Die Amerikaner hatten ab 1947 in den USA neue Geldscheine gedruckt, die unter größter Geheimhaltung nach Deutschland verschifft wurden und über die Lebensmittelkarten-Ausgabestellen an die Bevölkerung verteilt wurden. Jeder musste 60 Reichsmark mitbringen und bekam dafür 40 DM. Ab jetzt gab es auch wieder viele Waren in den Geschäften.
Für ihren einstündigen Vortrag erhielt Frau Rüter viel Applaus, und wir erhielten nun die Gelegenheit, durch den Ausstellungsraum zu schlendern und die Vitrinen mit Geldscheinen und diversen Zeugnissen der ereignisreichen Jahre zu bestaunen.
Langsam stieg uns Kaffeeduft in die Nasen, so zog es uns ins Museumscafé, wo Frau Werderich ihren selbst gebackenen, leckeren Kuchen und selbst gekochten Kaffee verteilte und wir noch in Erinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten schwelgen konnten.
Unser Dank ging an Frau Werderich und an Frau Rüter und an alle, die zur Gestaltung dieses einzigartigen Museums beigetragen haben.