Zunächst fanden wir uns im Vortragsraum ein, wo uns Frau Funke, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, begrüßte und einen Vortrag hielt, der durch Unterstützung von Lichtbildern anschauliche Einblicke gab in die Tätigkeitsfelder Müllabfuhr, Abfalltrennung, Abfallbeseitigung, Straßenreinigung, Winterdienst.

Die Stadtreiniger Kassel haben 390 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ein Müllauto in Kassel ist mit 4 Leuten besetzt: drei Leute, das sind die Müllwerker, und ein Fahrer mit besonderer Ausbildung. Insgesamt gibt es 31 Müllfahrzeuge in Kassel, darunter auch ein Wasserstoff-Fahrzeug, dessen Anschaffung den beachtlichen Betrag von über 1 Million Euro gekostet hat. Dafür gibt es hier in der Gegend nur eine einzige Wasserstofftankstelle, und die ist im Lohfeldener Rüssel. Und es gibt nicht nur große, sondern auch zierlichere Müllfahrzeuge, die durch schmale Straßen passen. Nebenbei: 670 Straßenkilometer werden zwecks Straßenreinigung abgefahren.
In der Regel hat zu Hause jeder für seine Abfall- und Wertstoffentsorgung 4 Tonnen, zusätzlich gibt’s noch die Möglichkeit der Entsorgung über die Sonderabfallsammlung, Altglascontainer und die Recyclinghöfe. Daraus resultiert die Kreislaufwirtschaft: Vermeidung; Recycling; thermische Verwertung, d. h. Energieerzeugung in Strom bzw. Fernwärme; Beseitigung, d. h. Deponierung.
Eine interessante Besonderheit bilden die Unterflursammelsysteme für diverse Abfälle: diese haben oberirdisch einen Einfülltrichter und unterirdisch einen großen Sammelbehälter.
Gut recyclebar: Metall; Kunststoffe lassen sich sortieren in PP und PE – das ergibt neuen Kunststoff. Nicht recyclebar sind z. B. die schwarzen Duschgelflaschen, der schwarze Anteil ist nicht zum Recycling geeignet.
Der Betriebshof verfügt über eine eigene Kfz-Werkstatt, Waschanlage für die Fahrzeuge, eine Küche/Kantine. Eine ganze Reihe von Ausbildungsberufen kann man hier erlernen: Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Berufskraftfahrer, Industriekaufmann/-kauffrau, Kfz-Mechatroniker, Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Koch/Köchin.
Nach diesem aufschlussreichen Vortrag wurden wir über den Betriebshof geführt, der uns Blicke in die Abfallsammelcontainer bot; da gab’s z. B. Container mit ausrangierter weißer Ware, mit Altholz, Elektrogeräten, Bauschutt, Flachglas u. Ä.
Nun hatten wir uns hungrig gelaufen. Zum Glück war für uns war ein langer Tisch in der Kantine reserviert, wo wir uns Salate oder Cannelloni oder Schweinshaxe schmecken ließen.
Aufgrund unserer großen Neugierde und Offenheit für die Thematik hat Frau Funke nach dem Essen noch eine weitere Führung mit uns vorgenommen, und zwar über den Recyclinghof, der auch sehr spannend zu erleben war uns uns manchmal in Erstaunen versetzte. Da war z. B. die Waschanlage für die Müllfahrzeuge, das Silo mit Salz und dazu das Silo mit der Sole, dann der große Salzberg – nun kann’s Winter werden. Die Beschreibung reicht nicht aus, um unser Erstaunen und die Eindrücke wiederzugeben.