Nah am Wasser gebaut

Das Hafengebäude in Kassel beherbergt heute u. a. den „Museumsverein Fuldaschifffahrt e. V.“. Am 25. April 2024 begrüßte der Vorsitzende des Museumsvereins, Herr Böttcher, 25 Personen der AWO Fuldatal im Vortragsraum des Schifffahrtsmuseums. Herr Böttcher gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, der die Erinnerungen an das Leben und Treiben auf der Fulda und im Hafen wach halten soll. In seinen Ausführungen spannte er den Bogen auch zum Edersee, der das Wasser für die Fulda liefert, über die Werra bis zur Weser und erwähnte auch den Mittellandkanal, auf dem in Zukunft das Fahrgastschiff Hessen zu Hause sein wird, welches jahrelang seine Heimat an der Schlagd in Kassel hatte.
Der Hafen in Kassel wurde 1895 aufgemacht und genutzt als Umschlagplatz für Getreide und anderes. Von den Schiffen aus wurde das Getreide hoch gesaugt und lag hier lose herum, wurde in Säcke verpackt und nach unten gelassen.
Das erste Dampfschiff fuhr 1830 von Kassel nach Bremen und umgekehrt. Danach wurden die Schiffe von (Dampf-) Lastkähnen gezogen. Schon vorher führte Dennis Papin seine erste kurze Fahrt mit einem Dampfschiff durch.
Viele Schleusen waren auf der Fulda erforderlich, um die Fließgeschwindigkeit zu regulieren und die Fulda schiffbar zu machen; hierzu gab es auch ein Exponat, welches die Konstruktion einer Schleuse zeigte.
Herr Böttcher erzählte viele Begebenheiten anhand der Schaubilder und Modelle, die es zahlreich gab, und der Lichtbilder, die im Vortragsraum auf der Leinwand zu sehen waren; darunter auch Videos über den Hafen in Aktion.
Wir erkundeten die sehenswerte Ausstellung, blieben vor den Exponaten stehen und tauschten Erinnerungen aus, bewunderten die einstige Schwerarbeit der Menschen, die die Treidelkähne, die noch nicht selbstständig fahren konnten, vom Ufer aus an Seilen zogen.

Sogar ein Modell der Drahtbrücke fehlte nicht, und vollends entzückt waren wir vom Modell unseres einst so geliebten Dampfers Elsa mit dem legendären Kapitän Ernst Ziege. Auf seinem Salondampfer hat Ziege in fast 5 Jahrzehnten einige Generationen von Kassel zur Grauen Katze oder nach Spiekershausen zum Fuldagarten transportiert. Obwohl das Dampfschiff 1960 auf Diesel umgestellt wurde, blieb der Begriff „Dampfer“ Elsa. Sogar dieses kleine Modell macht ganz laut „tuuuuut!“