AWO Fuldatal: Rückblick auf den Ausflug nach Wülmersen
Was war das für ein schweißtreibender Tag, dieser 23. Juni 2022! Unsere Tour führte uns, ca. 30 Personen, in Fahrgemeinschaften durch eine Bilderbuchlandschaft nach Trendelburg ins Wasserschloss Wülmersen. Das Café Mehlschwalbe bot ein einladendes Ambiente im Gemäuer des Schlosses, wo aufgrund der dicken Mauern dieses historischen Gebäudes ein ausgewogenes Klima herrschte. Selbstgebackene Kuchen und thermoskannenweise Kaffee sowie kühle Getränke, vor allem die Rhabarberschorle, oder auch leckeres Eis trugen zum Genuss des Nachmittags bei – nicht zu vergessen: das Schnuddeln zwischen der AWO-Familie und ihren Gästen, den Mitgliedern des Wandervereins, die wir diesmal zahlreich begrüßen konnten.
In der anschließenden „Freizeit“ löste sich die Gruppe von einander. Einige Interessierte erinnerten sich im LandMuseum an das Leben und die Arbeitsprozesse in alten Zeiten, einige Leute lernten Strauße auf der benachbarten Straußenfarm kennen, und andere kauften Forellen oder wenigstens Filets aus der ebenfalls benachbarten Fischzucht. Ein Rundgang über das Schlossgelände rundete den Nachmittag ab.
Das Schloss war aufgehübscht und modernisiert, eine Photovoltaikanlage hatte an diesem Tag allen Grund zur Freude, konnte sie doch ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen und eifrig Kilowatt liefern.
Aber was hieß hier „Wasser“-Schloss? Wo war das Wasser, das wir um das Schloss herum erwarteten?
Kurz zur Geschichte: Die Anfänge des Gutes Wülmersen gehen ins Jahr 1108 zurück.
In den Jahren ab 1330, ab 1570 und ab 1750 entstanden weitere Gebäude.
1912 wurde der Wassergraben verschüttet. Aha! Da konnten wir lange nach dem Graben suchen!
Im Laufe vieler Jahre gab es Fremdverpachtungen an verschiedene Pächter zur landwirtschaftlichen Nutzung. Schließlich fand sich kein Pächter mehr, und die Gebäude verfielen. Nach wechselvoller jüngerer Geschichte übernahm der Aus- und Fortbildungsverbund im Landkreis Kassel e.V. den Ausbau als Gruppenunterkünfte für Gäste und für Werkstätten der Jugendberufshilfe, heute Eigenbetrieb Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Landkreises Kassel. Die Lernwerkstätten werden durch AGIL (Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises Kassel mbH) weitergeführt.
Ein erlebnisreicher Aufenthalt lag hinter uns. Dieser Ausflug war auf große Resonanz gestoßen. Dank sei gerichtet an die Organisatorin Christa Groß und an die Fahrerinnen und Fahrer.