OV Fuldatal: Zeitreise durch Kassels Vergangenheit im Stadtmuseum
Am 10. Mai unternahmen wir eine Reise durch die letzten 2 Jahrhunderte von Kassel.
Nach der Begrüßung durch den Museumsführer, Herrn Wölbling, war unsere erste Station das Kassel-Foyer, in dem viele Schubladen in einer Wand steckten und einige Schubladen geöffnet waren; aus diesen lugten Gegenstände hervor, die uns selbst noch durch eigenes Erleben bekannt waren, z. B. ein zum Dampfer Elsa gehörender Rettungsring; ein Rührfix, dessen Erfindung und Herstellung in Kassel seinen Anfang nahm; ein Moped, das aus den Fabrikhallen der Kasseler Firma Credé stammte; einer von vielen Lollis, die seinerzeit den Verkehrsraum sperrten; ein Propeller vom Fieseler Storch; ein Stück Holz, das vom Abriss des einstigen Dokumentakunstwerks „Treppe“ (Königsplatz) übrigblieb.
Wer dicht an diese Schubladenwand herantrat, bewirkte eine Inszenierung, in der diese Gegenstände Dialoge miteinander führten – sehr interessant!
In weiteren Zeitfenstern beobachteten wir die architektonische Entwicklung Kassels; es gab ein Puzzle, das zum Mitmachen anregte, hier waren jeweils zwei zusammengehörende Fotos von Gebäuden oder Plätzen, jeweils von einst und jetzt, zusammenzusuchen.
Wir betrachteten ehrfürchtig die großen Bilder von der Fabrikantin und Mäzenin Sophie Henschel und ihrem Ehemann Oskar Henschel; aus den entsprechenden Henschel-Vitrinen schlug uns der Atem der Geschichte entgegen: ein Dampflok-Modell und u. a. auch ein Panzer-Modell.
Eine Wandzeitung präsentiert originale Gemälde und historisch anmutende, jedoch eigens für diese Präsentation verfasste fiktive Zeitungsberichte bezüglich des 19. Jahrhunderts.
Und damit wir uns immer erinnern: Ein Modell von Kassel, wie zerbombt und verbrannt es direkt nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat – sehr beeindruckend!
Fehlen durften natürlich auch nicht Exponate aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die den Wiederaufbau verdeutlichten. Die Ausstellung endete mit dem Jahr 1989.
Die Führung durchs Stadtmuseum wurde abgerundet im Museums-Café, wo wir bei Kaffee und Kuchen schnuddeln durften, Erinnerungen austauschten und Herr Wölbling uns für Fragen zur Verfügung stand.